Reizende Mitreisende – Flugzeug-Knigge, Teil 5
Der (Zu-)Texter
Für den Urlaubsreisenden stellt die Zeit im Flugzeug einen Hort der Vorfreude und der Kommunikation mit seiner Begleitung dar, voller Erwartung auf Sonne, Strand und Erholung.
Beim beruflich Zwangs-Reisenden dient die Stunde innerdeutschen Lufttransits jedoch häufig zur äußeren und inneren Abkoppelung vom Geschehen. (Laben wir uns an der Zeit, die uns das Handy-Verbot im Fluggerät vorerst noch lässt …)
Diese Form der weitgehenden Entrückung, ob mit oder ohne eingestöpsteltem iPod, hält jedoch genau so lange, bis ER das Wort ergreift und bis zur Landung nicht wieder hergibt – der (Zu-)Texter.
Punkt und Komma glänzen in seinem Kommunikationsdrang durch Abwesenheit, ebenso wie jegliche Sensibilität für die Bedürfnisse des Besitzers des von ihm gnadenlos gekaperten Ohrs.
Es gibt kein Entrinnen
Da hilft kein Zeitungsaufschlagen, kein Blättern im Buch, kein hektisches Drehen am iPod. Auch die Tomatensaftbestellung bei der freundlichen Flugbegleiterin verschafft nicht genügend Zeit, in den plötzlichen Tiefschlaf zu fallen, um seinen Ausführungen über die Luftfahrt im Allgemeinen und die Verfehlungen der Politik im Detail zu entfliehen.
Gibt es Momente, in denen man sich eine plötzliche Entführung des eigenen Flugzeugs wünscht? Die Entführer drohen, jeden von Bord zu werfen, der spricht – dann wäre der Schmerz vorbei, da der (Zu-)Texter auch dann garantiert nicht den Mund halten könnte …
Was tun …?
Das Institute For Aeronautic Wellness (IFAW) hat dafür glücklicher Weise einen kurzen Lehrfilm bereitgestellt. Ein Flugzeug-Knigge: