Bestimmt ging es Ihnen schon einmal ähnlich. Sie befinden sich in einem Restaurant, genießen ein Essen mit (hoffentlich) netten Menschen und haben einen Wunsch.
Es herrscht Hochbetrieb und die Servicekräfte haben im wahrsten Sinne alle Hände voll zu tun.
Wie machen Sie nun eine solche fleißige Servicekraft auf sich aufmerksam?
Mit der Unsicherheit in deren Beantwortung befinden Sie sich in bester Gesellschaft. Die Anrede des weiblichen Servicepersonals ebenso wie des männlichen stellt nämlich immer wieder eine gewisse Herausforderung dar.
Warum? Weil es in der deutschen Sprache schlicht und einfach keine „eindeutig richtige“ Anrede gibt.
Einige wenige Restaurants kommen ihren Gästen inzwischen damit entgegen, dass ihre Servicekräfte sich zur Begrüssung der Gäste am Tisch namentlich vorstellen: „Guten Abend und herzlich Willkommen, ich bin Erika Erbse und ich bin für heute Abend für Ihr Wohl verantwortlich. Wenn Sie Fragen oder Wünsche haben, wenden Sie sich jederzeit gerne an mich!“
In anderen Häusern, meist in Hotels, tragen die Servicekräfte Namenschilder, so dass man sie direkt mit ihrem Namen ansprechen kann.
Ist keines von beidem der (leider überwiegende) Fall, sucht man am besten den Blickkontakt oder bittet die Servicekraft mit einem „Entschuldigung …!“ an den Tisch, um einen Wunsch oder eine Bestellung zu kommunizieren.
Mit der Kommunikation des Wunsches sollte man dann warten, bis die Person Ihren Tisch erreicht hat und nicht die benachbarten Tische über das eigene Begehr lautstark mit informieren.
Anreden wie „Herr Ober“ sind nicht mehr zeitgemäß und enden auch spätestens bei der Anrede einer weiblichen Person, da es kein entsprechendes Pendant gibt („Frau Oberin“ ist im weitesten Sinne ja bereits besetzt …).
Es spricht übrigens auch nichts dagegen, die für den eigenen Tisch verantwortliche Servicekraft – egal ob männlich oder weiblich – nach ihrem Namen zu fragen, um sie direkt ansprechen zu können. Dass Servicekräfte gesiezt werden versteht sich dabei von selbst. Das wichtigste Wort der Welt – Danke – ist natürlich auch im Restaurant eines, das man nicht oft genug verwenden kann.