The Distinguished Gentleman’s Ride

Am kommenden Sonntag findet „The Distinguished Gentleman’s Ride“ statt. In über 500 Städten in 90 Ländern werden sich Gentlemen und Ladies in ihren feinsten Zwirn werfen und auf klassischen Motorrädern für einen wohltätigen Zweck fahren. Als ich kürzlich dem Schneider meines Vertrauens davon berichtete,

Dresscode auf schweizerisch

UBS installiert Bekleidungsvorschriften

Banken genießen derzeit nicht unbedingt das, was man gemeinhin unter einem guten Image versteht.
Das schweizer Geldinstitut UBS hat sich nun die Aufgabe gestellt, genau das zu ändern. Und da Schönheit bekanntlich von innen kommt, beginnen die Eidgenossen auch dort, genauer: bei den eigenen Mitarbeitern. Dass man sich dabei zunächst auf Äußerlichkeiten konzentriert, mindert nicht die Motivation zur Veränderung.

„Wir werden nicht ruhen“ lautet der ausgerufene Slogan der Kampagne.

In einem 44-seitigen Dokument gibt UBS seinen Mitarbeitern detaillierte Richtlinien an die Hand, die deren äußeres Erscheinungsbild bis in kleinste Einzelheiten optimieren sollen.

Dresscode UBSSo sollen Frauen grundsätzlich nur hautfarbene Unterwäsche aus Microfaser (Baumwolle knittere zu sehr) zur obligatorischen Bluse tragen und der Rock hat 50 mm oberhalb der Kniemitte zu enden.
Der männliche Fuß steckt ausschließlich in schwarzen Strümpfen ohne Muster und der Körper darüber in einem einfarbigen Anzug in anthrazit, dunkelblau oder schwarz.
Während der Anzug täglich gewechselt und regelmäßig gereinigt werden soll, begnügen sich die Vordenker bei der Frisurenfrage mit einem monatlichen Besuch beim Friseur.

Im Gegensatz zum Konto darf ein am Körper getragenes Portemonnaie nicht zu prall gefüllt sein, damit keine unschönen oder irritierenden Beulen unter der Kleidung entstehen.

Derzeit wird die Umsetzung des Regelwerks zunächst in fünf Filialen getestet, bevor es zur flächendeckenden Vorschrift wird. Die UBS lässt jedoch verlauten, dass es weniger darum geht, strikte Vorgaben zu machen als eher den Mitarbeitern Tipps und Tricks zum gepflegten Erscheinungsbild zu geben.

Das komplette Dokument in französischer Sprache gibt es auf der Seite der Zeitung „Le Temps“ zum Herunterladen.


3 Tickets für mein Seminar “Kleider. Macht! Leute.”

Am kommenden Donnerstag, den 26. August 2010, halte ich auf Einladung von Cut for You ein Seminar in Berlin.

Es geht um stilvolle Herrenkleidung im Geschäftsleben und Gesellschaft und natürlich um Umgangsformen im 21. Jahrhundert.

Kleider. Macht! Leute.

© Monsieurpix | Dreamstime.com

Für diesen kurzweiligen und praxisnahen Abend in exklusiver Runde kann ich drei Tickets zum Sonderpreis von 25,00 Euro (statt 169,00!) vergeben!
Bei Interesse senden Sie mir bitte einfach eine Nachricht über das Kontaktformular oder eine eMail, jeweils mit Namen und Adresse.

Aufgrund der limitierten Plätze kann ich wirklich nur diese drei Tickets anbieten.

Eine Beschreibung ähnlicher Seminarinhalte finden Sie hier.

Die 10 besten Stücke des Gentleman (7) – Der Schirm

Teil 7: Der Schirm

I’d like you to listen to this umbrella. (Emma Peel)

Es gibt ein Patentrezept gegen diese knisternden und raschelnden Outdoorjacken in ihren lawinensicheren Farbkombinationen, getragen über dem Geschäftsanzug im urbanen Nieselwetter.
Das Wundermittel ist schwarz, ca. 92 cm lang, von schlanker Gestalt und sehr stilvoll. Es heißt: Schirm.

Bei einsetzendem Regen aufgespannt, schützt er Haupthaar und Kleidung des Trägers und kann in Einzelfällen (auf vorherige Nachfrage selbstverständlich) sogar deutliche Nähe zu zu beschirmenden Damen herstellen.

Brigg Regenschirm

© Swaine Adeney Brigg

Im nicht-entfaltenten Zustand dient er bei trockenem Wetter zudem der Abwehr von angriffslustigen Dackeln und Unterschriftensammlern in der Fußgängerzone, dem sicher gestützten Heimweg nach einem ausgiebigen Pub-Besuch, sowie zum Angeln nach dem Haustürschlüssel unter dem Abtreter-Rost. Die bereits anfahrende Bahn sollte man damit jedoch nicht versuchen, noch einmal zum Anhalten zu bewegen.

Einen stilvollen und hochwertigen Schirm erkennt man daran, dass man die Abwesenheit von Kunststoffelementen nicht sieht, da nahezu sämtliche Gestellteile vom blickdichten Gewebe ummantelt sind. Außerdem ist das Herz des Schirms, der Stock, aus Holz und nicht aus Metall.
Dass keinerlei Werbeaufdrucke von Lebensversicherungen oder Automobilherstellern sichtbar sind versteht sich wohl von selbst …

Die Schirme schlechthin gibt es übrigens bei Swaine Adeney Brigg in London (wo auch sonst).

Also beim nächsten Regentag: Schirm aufgespannt, Charme (wie immer) mit dabei und – Melone geschützt …

Die 10 besten Stücke des Gentleman (6) – Die Schuhe

Teil 6: Die Schuhe

Zeig mir deine Schuhe und ich sage Dir, wer Du bist.

Es mag arrogant klingen, wenn ich sage, wer billige Schuhe trägt ist arm dran.

Schuhe Klemann

© Benjamin Klemann | www.klemann-shoes.com

Dabei bezieht sich die Armut weniger auf den pekuniären Bereich, als vielmehr auf die Abwesenheit von Stil und dem Blick fürs Ganze. Denn wer sein Gesamtbild mit wertigem Anzug und klassischer Krawatte durch ein Paar ausgelatschte Billigtreter zunichte macht, verfügt offenbar nicht über das nötige Augenmaß. Nur, was tun?

Regel No. 1:
Je größer das Schuhgeschäft, desto kleiner die Chance, dort wirklich gute Schuhe zu finden.

Regel No. 2:
Lieber zwei Paar Schuhe weniger kaufen, dafür für das dritte den dreifachen Betrag einkalkulieren. Ja, ich meine wirklich: sparen, nicht kaufen!

Was zunächst als hohe Ausgabe erscheint, entpuppt sich innerhalb weniger Jahre als lohnende Investition. Glauben Sie mir!
Ein aufwändig gefertigter Schuh, der im Laufe seines Lebens zehn, fünfzehn Mal (oder öfter) repariert werden kann, ist auf Dauer deutlich günstiger als ein paar Billigheimer.

Wartung und Pflege
An die können zwar einmal neue Absätze geklebt werden können, beim nächsten Mal aber werden sie wegen Unreparierbarkeit von des Schusters Wartung ausgeschlossen werden und komplett ersetzt werden müssen. Und dummerweise sehen sie auch in neu meist schon billig aus.
Möchten Sie in dem Wissen, dass Menschen bei anderen Menschen unbewusst das unterste Körperende taxieren und in Erinnerung behalten, dieses Risiko eingehen? Sehen Sie …

Natürlich sollte nicht nur die Qualität der Schuhe stimmen, auch die Pflege ist wichtig. Genauso, wie Sie Ihr Auto regelmäßig zur Inspektion bringen, sollten Sie auch Ihr hochwertiges Schuhwerk ein- bis zweimal pro Jahr vom Fachmann begutachten lassen. Mit Fachmann meine ich nicht die Schnell-und-Schmutzig-Theke im Kaufhaus, sondern den schrulligen Schuhmachermeister mit der verstaubten Schaufensterdeko und der bimmelnden Glocke über der Ladentür. Oder würden Sie (um mal wieder einen Vergleich zu wagen) Ihren Bentley in die versiffte Hinterhof-Werkstatt geben?

Wellness in der Sohle
Ein zwiegenähter Pferdelederschuh ist nicht nur extrem unaufwändig in der Pflege, er beginnt auch bereits nach fünf bis zehn Jahren, richtig gut auszusehen!

Wenn Sie zudem daran denken, dass der berufstätige Gentleman täglich zwischen 11 und 14 Stunden in seinen Schuhen steckt (zumindest teilweise), sollten auch gesundheitliche Aspekte Berücksichtigung finden. Etwa, dass die Sohle im patentierten Goodyear-Verfahren aufgebaut ist und eine Korkausballung hat, aus der sich nach und nach ein individuelles Fußbett formt. Gesellschaftsfähige Gesundheitslatschen im weitesten Sinne also …

Investition, keine Ausgabe
Wer sein Geld, wie ich, vorrangig im Stehen verdient, wird das Risiko der schleichenden Berufsunfähigkeit durch schlechtes Schuhwerk ohnehin nicht eingehen.
Die Preisspanne für hochwertige Schuhe ist groß. Während gute Konfektionsware ab ca. 300-500 Euro zu haben ist (Modelle aus Cordovan ab ca. 700-800 Euro), liegt die Investition in maßgefertigte Schuhe (zum Beispiel bei Benjamin Klemann in Hamburg) bei 1.600-2.500 Euro.

Ich bitte Sie daher nocheinmal inständig – wenn Sie Ihrer Gesundheit und Ihrem Erscheinungsbild etwas Gutes tun möchten, kaufen Sie nur noch gute, nein sehr gute Schuhe!

Wie „stehen“ Sie zu hochwertigen Schuhen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welchen Schuh-Typ bevorzugen Sie?
Schreiben Sie einen Kommentar zu diesem Artikel und diskutieren mit anderen Stil-Interessierten.

Die 10 besten Stücke des Gentleman (5) – Der Mantel

Teil 5: Der Mantel

Beim Überzieher separiert sich Junge von Mann, Cretin von Beau und Aufschneider von Gentleman.

© Hacket | www.hackett.comWährend sich in der Phase des Oberlippenflaums über dem Sweatshirt oder Pullover eine hüftlange Jacke oder ein Blouson als zielgruppengerecht und manchmal auch als zweckmäßig ergeben hat, sprechen in der Zeit nach dem Stimmbruch gleich mehrere Gründe gegen das, nennen wir es mal eher sportliche Kleidungsstück.

 

„Hallo, Herr Kaiser!“
geht einem durch den Kopf, sieht man jene Mittdreißiger aus dem U-Bahnhof steigen, deren Jackettschöße eine Handbreit aus einem sogenannten ‚Overjacket‘ oder einer sportlichen Outdoorjacke hervorlugen.

Der genauere Blick auf die Schuhe ist gar nicht mehr nötig um zu wissen, dass diese ungepflegt und die Absätze schiefgelaufen sind. Tss, tss …

Auf das Material kommt es an
Während die derbe Jacke aus Harris-Tweed sich durchaus dafür eignet, auch bei rauem Wetter dessen Unbill zu trotzen, sollten Anzüge aus feinerem Garn und Stoff vor Regen, Straßenschmutz und Schokoladeneis geschützt werden. Und zwar möglichst großflächig.
Im Übergang am besten durch einen leichten Staubmantel aus Popeline oder leichter Wolle. Erster ist in der Regel beige oder blau, letzterer eher gedeckt gehalten.

Hat uns die kalte und feuchte Jahreszeit im Griff, schützt der Wollmantel sowohl Träger als auch Zwirn vor Kälte und weiteren Witterungseinflüssen.

Der geschätzte Kollege Bernhard Roetzel schwört in diesem Fall auf den Covert Coat, einen der Klassiker schlechthin.

(Hub-)Raum ist durch nichts zu ersetzen
Wichtig ist in jedem Fall, dass der Mantel ausreichend Raum bietet, so dass weder Ärmel noch Rumpf des Sakkos im Ziehharmonika-Look das Tageslicht erblicken, wenn der Herr von Welt ihn im Büro ablegt.

Die Barbour-Jacke bleibt übrigens der Freizeit oder dem Wochenende vorbehalten. Zwar ist sie, ebenso wie die heutigen Business-Anzüge, dem Pferdesport entliehen, im Gegensatz zu diesen in der Geschäftswelt jedoch bis dato nicht angekommen.

Die 10 besten Stücke des Gentleman (4) – Strümpfe

Teil 4: Die Strümpfe

„Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar …“
Nur manchmal kommen bestimmte Dinge zum Vorschein und offenbaren dann Vorhandensein oder Abwesenheit von Stil und Geschmack eines Menschen.

StrümpfeDie Strümpfe eines gut gekleideten Herrn sieht das Auge des Betrachters in den allermeisten Fällen nicht. Doch spätestens im Sitzen, eventuell sogar mit übereinander geschlagenen Beinen, kommen sie zum Vorschein.

Im Fall eines Gentleman nur sie. Keinesfalls das eventuell nicht ganz gebräunte, nicht ganz muskulöse und nicht ganz haarlose Männerbein.

Und doch ist der Strumpf dann in aller Pracht zu bewundern.

Meist ist er dunkel, eventuell sogar schwarz.
Immer hat er die selbe Farbe wie sein Zwilling am anderen Fuß. Und selbstverständlich entbehrt er jeglicher Muster und sonstiger gestrickter oder gedruckter Intarsien. Insbesondere sichtbare Markennamen sind etwas für Lotto-Lothar und Consorten, keinesfalls jedoch für den stilvollen Herrn. Schließlich wollen wir doch nicht so herumlaufen, als würden wir dafür bezahlt, die Strümpfe eines Herstellers zu tragen, oder?

Wenn es zum persönlichen Stil des Trägers gehört und passt (und auch nur dann), darf die Farbe des Strumpfs auch einmal individueller ausfallen.
Wie heißt es so schön – nur wer die Regeln kennt und beherrscht, darf sie auch brechen …

Um seiner selbst willen, aber auch der Dame des Hauses (oder jener, die im privaten Gemach beim abendlichen Entkleiden zugegen ist) zum olfaktorischen Gefallen, sind die Strümpfe ausschließlich aus Naturfasern hergestellt.
Ob Schurwolle, Kaschmir, Seide oder Vicuna, liegt im Ermessen und der Investitionsbereitschaft des Trägers.
Je offizieller der Anlass, desto feiner sind natürlich auch die Strümpfe gestrickt.

Die Wollsocke zum Frack wäre schließlich wie Döner zum 73er Petrus …

Die 10 besten Stücke des Gentleman (3) – Krawatte

Teil 3: Die Krawatte

Begriffe wie „Kulturstrick“ oder „Seiden-Phallus“ lassen den Gentleman vollkommen unberührt. Der Langbinder gehört zum Anzug wie der Tee zur fünften Stunde. That’s it.

Krawatte

© Geemly | Dreamstime.com

Als Material kommen neben Seide nur noch Wolle und Cashmere in Frage. Leder, Holz und ähnliche Geschmacksfreiheiten sind indiskutabel für den Herrn mit Stil.

„Ein gut gekleideter Herr fällt dadurch auf, dass er nicht auffällt“,
sagte einst George Bryan „Beau“ Brummel, einer der Wegbereiter der heutigen Krawatte. Sicher hätten dem Dandy beim Anblick der fliegenden Schweinchen oder Hirsch reitenden Jägersmänner auf den Hermès-Krawatten die wohl-ondulierten Haare zu Berge stehen lassen. Auch hätte er wohl eher zum unauffälligen Uni-Dessin, zum punktierten, gestreiften oder Paisley-Muster gegriffen. Hauptsache schlicht.

Auch beim Halsschmuck spiegelt sich das Verhältnis zwischen Zeit und Qualität wider.
Eine handgefertigte Krawatte wird in bis zu 40 Arbeitsschritten gefaltet, gefüttert und genäht. Das Ergebnis lässt sich sehen – und zwar ohne sich zu verziehen oder unschöne Kurven zu bilden.

Leider kann man die korrekte Länge der gebundenen Krawatte des Gentleman nur erahnen, da sein Sakko im Stehen stets geschlossen ist und somit keinen Blick auf die Schlipsspitze zulässt.
Wir können aber sicher sein, dass sie ungefähr auf der Oberkante seiner Gürtelschnalle endet …

Die 10 besten Stücke des Gentleman (2) – Das Hemd

Teil 2: Das Hemd

In (im wahrsten Sinne) grauer Vorzeit war das, was wir heute als Oberhemd bezeichnen, ein Unterhemd.

Unsichtbar verborgen unter der hoch geschlossenen Jacke mit Steh- oder Ghilliekragen.
Erst mit dem Umlegen des Kragens und dem Aufklappen des Revers trat es an das Licht der Welt und in das Auge des Betrachters.

Kurz oder lang?

Hemd und Krawatte

© Jay72274 | Dreamstime.com

Dass das Sakko des gepflegten Herrn an keiner Stelle die Haut berührt, beendet frühzeitig jegliche Fragen über kurz oder lang.
Kurze Ärmel trägt der Gentleman zum Sport oder zum Rasen mähen im eigenen Garten. Ansonsten sind die Hemdsärmel lang und schauen in etwa so weit aus dem Sakko heraus, wie der Hemdkragen.
Natürlich ist die Doppelmanschette mit durchgestecktem Zierknopf weitaus eleganter als die Sportmanschette mit angenähtem Knopf. In den Augen des Gentleman ist die ohnehin nur etwas für (Manschettenknopf-)Verlierer.

Es geht um Kopf und Kragen
Hier stehen zwei Formen im Vordergrund: der Kent, bei dem die Kragenschenkel maximal einen rechten Winkel bilden oder der weit gespreizte Haifischkragen. Je nachdem, ob der Träger Hals und Kopfform optisch ein wenig strecken oder verbreitern möchte.
Eher selten anzutreffen ist heutzutage der Picadillykragen, bei dem die Kragenschenkel mittels einer durchgesteckten Nadel unter dem Langbinder zusammen gehalten werden.

Und die Farbe?
Wiebitte, welche Farbe …?!
Sehr frei nach Henry Ford: Ein Hemd darf jede Farbe haben, solange es weiß ist. Gut, eisrosa oder ein wirklich helles hellblau schmückt den Gentleman mit vornehm blassem Teint auch. Mitunter greift der stilbewusste Herr auch zum feinen Streifendessin in blau-weiß, dann meist in Kombination mit weißem Kragen und ebensolchen Manschetten. Auffällige Muster trägt er jedoch nicht.
Das finden Sie kleinkariert? I’m not amused …

Aber sticheln Sie ruhig. Womit wir beim Thema wären. Je mehr Stiche die Nähte am Hemd aufweisen, desto aufwändiger ist seine Herstellung. Und umso haltbarer wird es.
Acht bis zehn pro Zentimeter sollten es schon sein. Die Perlmutt-Knöpfe sind selbstverständlich auch von Hand vernäht.

Länge läuft.
Nach dem Sitzen, versteht sich.
Die Rumpflänge ist in der Regel asymmetrisch, das heißt, die Rückenpartie ist länger als die Front und sollte so bemessen sein, dass das Hemd auch nach mehrmaligem Hinsetzen und Aufstehen nicht aus der Hose des Trägers rutscht.

Wenn Sie an stilvoller Kleidung interessiert sind, finden Sie auf der Stiltrainer-Website Informationen und spezielle Seminare zu dem Thema.

Die 10 besten Stücke des Gentleman (1)

Der Gentleman. Ein Mann von Welt.

Ihm kommt es auf die Details an.

Der Anzug

© Dreamstime.com

Kleine Dinge, sorgfältig zusammengestellt zu einem stilvollen Gesamtbild, das oft erst auf den zweiten Blick seine Wirkung entfaltet. Gewollt und gekonnt.
Einen stilvollen Gentleman von Lotto-Lothar auf der Straße zu unterscheiden, fällt nicht schwer. Der eine möchte auf den ersten Blick zu erkennen sein, für den anderen bedarf es eines geschulten Auges.

Nur, was macht den Unterschied aus? Was ist am Gentleman so „gentle“? Wo liegt das Geheimnis des Stils?
In 10 Teilen wage ich die Betrachtung eines stilvoll gekleideten Herrn und den feinen Unterschied zwischen „gewollt“ und „gekonnt“.

Teil 1: Der Anzug

Bunt ist für die anderen.
Den klassischen Business-Anzug trägt der Gentleman in dunkelblau oder dunkelgrau. Als Ein-Reiher mit Weste oder als Zwei-Reiher.
Beide leicht tailliert und mit Seitenschlitzen. Nicht nur wegen des netteren Anblicks von hinten.

Anstelle der möglichst schnell und ohne großen Aufwand gefertigten Konfektionsware sind die individuellen Maße des stilvollen Trägers selbiges der Dinge. Beim Maßanzug kommt dann auch das zum Tragen, was den Gentleman ausmacht – understatement. Sichtbare Labels sind das Gegenteil von Stil.

Die Feinheiten
Das farbige Innenfutter, pikierte und nicht geklebte Einlage, von Hand genähte Knopflöcher und durchgeknöpfte Manschetten.
Das ist wie – mit dem Aston Martin auf der Avus 80 km/h fahren. Man könnte wenn man wollte, nur jedem zeigen muss man es nicht …
Was der Gentleman mit dem exzellenten Material des Anzugs nach außen zeigt, macht andere Dinge wiederum unsichtbar. Knitterfalten zum Beispiel.

Und innen, unsichtbar für Lotto-Lothar und die anderen? Pures Wohlfühlen. Genau abgestimmte Ärmelausschnitte, geschickt kaschierte Problemzonen und Hosenbeine, die das Herrenbein elegant umschmeicheln.

Der Preis
Das Ganze hat natürlich seinen Preis, doch den ist ein solch edles Stück seinem Träger wert.
Ab knapp 1.000 Euro geht es los und mit den edelsten Stoffen aus dem Hause Loro Piana, Vicuña zum Beispiel, ist auch bei 20.000 Euro noch nicht Schluss …
Für den Einstieg geht es natürlich auch günstiger. Ordentlich verarbeitete Stoffe von Cerruti oder Scabal sind auch von den bekannten Maßkonfektionären im beruflichen Alltag durchaus trag- und vorzeigbar.
Die Preisspanne für einen Zweiteiler liegt hier bei ca. 500 bis 900 Euro.

Wenn Sie an stilvoller Kleidung interessiert sind, finden Sie auf der Stiltrainer-Website Informationen und spezielle Seminare zu dem Thema.