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Peter Fox und die Stadtaffen

Lieber Herr Fox, herzlichen Glückwunsch – Sie haben es geschafft!

Sie haben es geschafft, dass Sie aus Berlin, in Berlin und für jeden Berliner schon fast ein schlechtes Gewissen erzeugen, der nicht zu „Alles Neu“ wenigstens mit der Spitze des großen Zehs wippt.

Sie haben es geschafft, dass wir uns ebenso als „Stadtaffen“ identifizieren, wie Sie es selber tun und mit wummernden Beats untermauern. Dass Sie uns Berlinern das Gefühl vermitteln, Sie singen für uns, über uns und mit uns.

Sie haben es geschafft, in diesem Jahr knapp 70.000 Open-Air-Karten an die Frau und den Mann zu bringen, um (zum Teil) quer durch die gesamte Stadt zu fahren, um zur Parkbühne in der Wuhlheide zu pilgern.

Sie haben es (natürlich) geschafft, dass viele Fans und Besucher selbst während Ihrer – zugegeben eher kurzen und wortkargen – Ansagen zwischen den Liedern weiterwippten und -groovten. Was vielleicht, aber bestimmt nicht nur, auch an einer großen Berliner Brauerei liegen kann, die der Bühne ihren Namen lieh und als Gegenleistung dort erfolgreich diverse Bierstände betreibt, sowie fast ebenso viele Wodka-Red-Bull-Zapfstellen.

Peter FoxJa, Sie haben es selbst geschafft, dass nach der Vorband, die beim Konzert gestern fast pünktlich um 19:00 Uhr zu spielen begann (wenngleich die Jungs vor Ihrem Auftritt nächstes Mal weniger zustandsverändernde Substanzen einnehmen sollten, dann bliebe Gesagtes nicht länger ein akustisches Rätsel), wundersamerweise gegen 20:00 Uhr plötzlich eine weitere Vorband ihre Stücke feilbot (übrigens um Welten besser als die erste Kapelle) und nur wenige Zuschauer entnervt die Arena verließen, weil sie seit dem offiziellen Einlass um 17:00 Uhr inzwischen über drei Stunden im Staub standen.

Als kurz nach halb neun das angekündigte Gewitter den Entschluss fasste, über der Wuhlheide auch am Konzert teilzunehmen, die Blitze zuckten und es begann, in Strömen zu regnen, flüchteten dann doch bereits deutlich mehr Gäste. Ob, und wenn ja wann Sie auf die Bühne kämen, ob vorher vielleicht noch die eine oder andere Amateur-Band das Publikum erheitern durfte, wusste ja niemand.
Außer Ihnen wahrscheinlich und dem Veranstalter.

Kurz vor neun gab eine fünfköpfige Familie mit drei vollkommen durchnässten und frierenden Kindern schließlich auf, was von einem veritablen Unterstützer der angeprochenen Brauerei mit einem „Dit weeß doch jeda, der schonmal uff’nem Peta Fox Konzert war, det der nich vor neune uffe Bühne kommt!“ kommentiert wurde. Aha.

Und tatsächlich, Punkt 21:00 waren Sie da. Mit guter Show, sattem Sound und einer sensationell guten Band.
Allerdings ohne ein Wort der Erklärung oder gar Entschuldigung, warum Sie 17.000 zahlende Gäste mindestens zwei Stunden haben warten und im Regen stehen lassen.

Sie haben es geschafft, lieber Herr Fox, dass wir zum ersten Mal in einem konzertbesuchreichen Leben vor der Zugabe die musikalische Stätte verlassen haben, ebenso nass und frierend wie die meisten anderen auch.

Ja, Sie haben es geschafft, dass ich darüber schreibe, Ihre Musik – nicht nur als Berliner – weiterhin mag. Ihren Stil im Umgang mit Ihren Gästen mag ich jedoch nicht.

Herzliche Grüße,
Jan Schaumann

Bravo Herr Beckmann!

Manchmal ist es ja so – da bleibt man aus Verzweiflung über das Angebot an einer Sendung hängen, die normaler Weise eine Weg-Klick-Frequenz von einer Achtelsekunde hat.

Ja, ich spreche von „Beckmann“, dem Fußballansager aus dem Ersten und seiner „Talkshow“.

BeckmannIn gekonnt investigativer Manier (oder was Herr Beckmann dafür hält) trieb er mit geschmacklosen hochinteressanten Fragen an den Vorsitzenden einer bürgerlichen Partei („Kann ein Schwuler Außenminister werden?“) und einen Soldaten der Bundeswehr, der im Afghanistan-Einsatz schwer verletzt wurde („Was war das für ein Gefühl, als sich unmittelbar neben Ihnen der Selbstmordattentäter in die Luft sprengte?“) die Spannung einmal mehr in Richtung Höhepunkt. Zumindest seinem eigenen. Dem Journalistischen, versteht sich.

Dem geneigten Zuschauer präsentierte uns Reinhold sich gestern Abend dann auch ganz als seriöser Gentleman in dunklem Anzug, Schuhen mit heller Gummisohle, schwarzem Hemd und dunkler, gemusterter Krawatte. (Und ich dachte, diese Kombination wäre nach dem Winterschlussverkauf 1989 endgültig aus den Auslagen genommen worden …)
Dazu räkelte er sich auf seinem Stuhl hin und her und verbrachte den überwiegenden Teil der Sendung mit einem Ellenbogen auf seiner Stuhllehne (wohlgemerkt: die Rückenlehne …).

Dass man die Anzahl der Sätze, die seine Gäste ohne seine Unterbrechung zu Ende sprechen durften, an einer Hand abzählen konnte, fiel dann auch nicht weiter ins Gewicht.

Als Fazit bleibt: Bravo, Herr Beckmann!
Das nenne ich doch mal einen stilvollen Auftritt und wertschätzendes Verhalten seinen Gästen gegenüber.

Der Champagnerkorken als Glücksbringer

Es gibt eine sehr schöne Tradition bei Champagnerkorken.

Cavakorken mit GlücksmünzeSie kann natürlich auch angewandt werden, wenn Sie lieber Sekt, Cava trinken oder einen jener italienischen Schaumweine, deren Namen ich vergessen habe.
Wichtig ist lediglich, dass es sich um einen Korken handelt und nicht um einen Verschlussstopfen aus Kunststoff, Glas oder ähnlichem.

Schneiden Sie die Unterseite des Korkens vorsichtig ein und stecken eine beliebige Münze (keinen Geldschein …) in den Schlitz.
Ein glänzender Glückscent eignet sich wunderbar dafür. Überreichen Sie diese Kombination einem lieben Gast, so wird diesem das Glück treu bleiben, solange Münze und Korken vereint sind.

Die Legende berichtet außerdem zuverlässig, dass das Glück besonders eifrig ist, wenn Sie die Trophäe einer ledigen Dame überreichen. Legt diese ihren Glücksbringer drei Nächte unter ihr Kopfkissen, wird sie von dem Mann träumen, den sie heiratet!

Das wäre doch mal einen Versuch wert, oder?