Alle Jahre wieder … … steht der Bundespresseball an.
Eine wunderbare Gelegenheit, mehr oder weniger geschmackvoll gekleidete Menschen zu sehen und zu beobachten.
Zum Dresscode „festliche Abendkleidung“ gehört bei den Damen die lange Abendrobe in allen nur denkbaren Variationen. Ob gewagt und tief dekolletiert oder schlicht und elegant, es ist die Gelegenheit, der Phantasie freien Lauf zu lassen. Hauptsache, nicht alltäglich.
Bei den Herren wird die Kreativität per Dresscode bereits gezäumt.
War es in früheren Tagen der große Abendanzug, also der Frack, ist es heutzutage (nur noch) der Smoking.
Ganz traditionell als Einreiher mit Schalkragen und Kummerbund oder auch als Zweireiher mit Spitzfaçon. Wichtig ist, dass die Jacke weder Seitenschlitze noch Mittelschlitz hat und die umschlaglose Hose einen aufgesetzten (Seiden-)Streifen, den so genannten Galon besitzt.
Schleife oder Fliege?
Die binderische Handarbeit lässt sich in aller Regel auch vom ungeübten Auge identifizieren. Sitzt der Halsschmuck etwas (bis sehr) schief, sind die Flügel ungleichmäßig lang und hängen vielleicht auch noch etwas schlaff herunter, verdient der Träger einen anerkennenden Blick für das stilvolle Werk.
Meine persönliche Meinung? Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass ein Mann eine vorgebundene Fliege besitzt. Nur tragen sollte er sie nie …
Und wie in jedem Jahr sieht man auch auf dem Bundespresseball 2008 gut 90% der Herren mit einer Fliege zum Smokinghemd einfliegen. Die Fliege ist die fertig vorgebundene Variante der Schleife, also des Kurzbinders.
Eine wohltuende Ausnahme war unter anderem der Journalist und Fernsehmoderator Jörg Thadeusz. Er trug trotz „Black Tie“ zwar eine graue, dennoch aber eine Schleife. Selbstgebunden.
„Chapeau, Herr Thadeusz!“