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Menschen, Kommunikation und Kultur

Ach ja, der Wahlkampf ist (endlich) beendet.

Ich höre schon wieder „Das war doch gar kein richtiger Wahlkampf …“. Ein Duell geriet zum Duett, was einigen nicht gefiel.
Wenn wir vom eigentlichen Sinn eines Duells einmal absehen (“ … ein freiwilliger Zweikampf mit gleichen, potenziell tödlichen Waffen, der von den Kontrahenten vereinbart wird, um eine Ehrenstreitigkeit auszutragen.“ Quelle: Wikipedia), kann es doch nur positiv sein, wenn beiden Kontrahenten daran gelegen ist, dass der andere sein Gesicht nicht verliert. Schließlich leben wir im 21. Jahrhundert.

Kommunikation

© Maya Kruchankova | Dreamstime.com

A propos – mir fällt in letzter Zeit zunehmend auf, dass ein wertschätzender Umgang miteinander gerade im öffentlichen Leben nicht immer im Vordergrund des Handelns einiger Zeitgenossen steht.
Wenn ich mir abends eine der diversen Polit-Talkshows ansehe, komme ich manchmal aus dem Kopfschütteln nicht heraus.

Die Spitzen unserer Politik und Wirtschaft sind teilweise nicht in der Lage, ihre Emotionen so weit zu kontrollieren, dass es anderen Diskussionsteilnehmern gelingt, einen Satz bis zum Ende zu sprechen. Der Verzweiflung nahe scheinende Moderatorinnen gehen dann mehr und mehr dazu über, ihre Fragen gleich selber zu beantworten und die geladenen Gäste als schmückende Requisite zu betrachten. Auch eine Möglichkeit.

Das beste Rezept ist (meiner Meinung nach), Gesprächskultur vorzuleben.
Im Meeting in der Firma, am Abendbrottisch zu Hause oder beim Telefongespräch mit Freunden.
Den anderen einfach einmal ausreden lassen, sich selber ein Stück zurück nehmen.

Das ist nicht schwer und führt mit Sicherheit dazu, dass sich unser Gesprächspartner wertschätzend behandelt fühlt. Was meinen Sie dazu?

Reizende Mitreisende – Flugzeug-Knigge, Teil 5

Der (Zu-)Texter

Für den Urlaubsreisenden stellt die Zeit im Flugzeug einen Hort der Vorfreude und der Kommunikation mit seiner Begleitung dar, voller Erwartung auf Sonne, Strand und Erholung.

Flugzeug-KniggeBeim beruflich Zwangs-Reisenden dient die Stunde innerdeutschen Lufttransits jedoch häufig zur äußeren und inneren Abkoppelung vom Geschehen. (Laben wir uns an der Zeit, die uns das Handy-Verbot im Fluggerät vorerst noch lässt …)

Diese Form der weitgehenden Entrückung, ob mit oder ohne eingestöpsteltem iPod, hält jedoch genau so lange, bis ER das Wort ergreift und bis zur Landung nicht wieder hergibt – der (Zu-)Texter.

Punkt und Komma glänzen in seinem Kommunikationsdrang durch Abwesenheit, ebenso wie jegliche Sensibilität für die Bedürfnisse des Besitzers des von ihm gnadenlos gekaperten Ohrs.

Es gibt kein Entrinnen
Da hilft kein Zeitungsaufschlagen, kein Blättern im Buch, kein hektisches Drehen am iPod. Auch die Tomatensaftbestellung bei der freundlichen Flugbegleiterin verschafft nicht genügend Zeit, in den plötzlichen Tiefschlaf zu fallen, um seinen Ausführungen über die Luftfahrt im Allgemeinen und die Verfehlungen der Politik im Detail zu entfliehen.

Gibt es Momente, in denen man sich eine plötzliche Entführung des eigenen Flugzeugs wünscht? Die Entführer drohen, jeden von Bord zu werfen, der spricht – dann wäre der Schmerz vorbei, da der (Zu-)Texter auch dann garantiert nicht den Mund halten könnte …

Was tun …?
Das Institute For Aeronautic Wellness (IFAW) hat dafür glücklicher Weise einen kurzen Lehrfilm bereitgestellt. Ein Flugzeug-Knigge: