Menschen, Kommunikation und Kultur
Ach ja, der Wahlkampf ist (endlich) beendet.
Ich höre schon wieder „Das war doch gar kein richtiger Wahlkampf …“. Ein Duell geriet zum Duett, was einigen nicht gefiel.
Wenn wir vom eigentlichen Sinn eines Duells einmal absehen (“ … ein freiwilliger Zweikampf mit gleichen, potenziell tödlichen Waffen, der von den Kontrahenten vereinbart wird, um eine Ehrenstreitigkeit auszutragen.“ Quelle: Wikipedia), kann es doch nur positiv sein, wenn beiden Kontrahenten daran gelegen ist, dass der andere sein Gesicht nicht verliert. Schließlich leben wir im 21. Jahrhundert.
A propos – mir fällt in letzter Zeit zunehmend auf, dass ein wertschätzender Umgang miteinander gerade im öffentlichen Leben nicht immer im Vordergrund des Handelns einiger Zeitgenossen steht.
Wenn ich mir abends eine der diversen Polit-Talkshows ansehe, komme ich manchmal aus dem Kopfschütteln nicht heraus.
Die Spitzen unserer Politik und Wirtschaft sind teilweise nicht in der Lage, ihre Emotionen so weit zu kontrollieren, dass es anderen Diskussionsteilnehmern gelingt, einen Satz bis zum Ende zu sprechen. Der Verzweiflung nahe scheinende Moderatorinnen gehen dann mehr und mehr dazu über, ihre Fragen gleich selber zu beantworten und die geladenen Gäste als schmückende Requisite zu betrachten. Auch eine Möglichkeit.
Das beste Rezept ist (meiner Meinung nach), Gesprächskultur vorzuleben.
Im Meeting in der Firma, am Abendbrottisch zu Hause oder beim Telefongespräch mit Freunden.
Den anderen einfach einmal ausreden lassen, sich selber ein Stück zurück nehmen.
Das ist nicht schwer und führt mit Sicherheit dazu, dass sich unser Gesprächspartner wertschätzend behandelt fühlt. Was meinen Sie dazu?