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Schweißgeruch bei Kollegen

Ich möchte ein Thema aufgreifen, zu dem mich in den vergangenen Wochen wieder diverse Fragen erreichten.

Exemplarisch zitiere ich hier eine Nachricht:

Kann man(n) (also ein Kollege) einer Kollegin mit der er häufig zusammen arbeitet sagen, dass sie sehr stark und sehr unangenehm nach Schweiß riecht? – Der sehr unangenehme Geruch ist im Kollegenkreis immer wieder Thema und ist zuweilen so stark, dass man mit Übelkeit zu kämpfen hat. Da diese Kollegin auch immer wieder mit Kunden bzw. Händlern zu tun hat, ein nicht ganz optimaler Zustand.

Wenn man so ein Thema überhaupt ansprechen kann, dann noch die Frage an Sie: wie?

Ich habe darauf folgendes geantwortet:

[…] Das Thema Schweißgeruch bei Kollegen ist ja ein heikles …
Grundsätzlich wichtig zu wissen ist dabei, dass man selber in der Regel nicht in der Lage ist, seinen eigenen Körpergeruch zu merken. Das hat die Natur aus irgendeinem Grund so eingerichtet.
Deswegen wird Ihre Kollegin sich dieses Problems auch nicht bewusst sein.

Schweißgeruch Kollege

© Francesco Ridolfi | Dreamstime.com

Umso behutsamer sollten Sie dabei vorgehen.
Auf jeden Fall ist es eine Angelegenheit, die unter vier Augen zu besprechen ist. Die- oder derjenige, die einen wirklich guten Draht zu der Kollegin hat, sollte sich am besten kurz vor Feierabend (dann kann sie der „Schmach“ gleich entfliehen) direkt an sie wenden.
Bitte keine Ansprache Marke: „Uns allen fällt seit Wochen auf, dass …“.

Sprechen Sie nur von sich selber und am besten in kurzen Zeiträumen, Marke:
„Mir ist vorhin aufgefallen, dass Du/Sie recht intensiv nach Schweiß riechst. Ich hoffe, dass Du es mir nicht übel nimmst, wenn ich Dich darauf anspreche. Mir ging es übrigens vor einiger Zeit einmal genauso und ich war heilfroh, dass es mir jemand gesagt hat. Denn man selber kann seinen Körpergeruch ja überhaupt nicht wahrnehmen (ist wirklich so …). Ist das ok für Dich?
Übrigens hat bei mir damals XXX oder YYY ziemlich gut geholfen (vielleicht haben Sie eine Empfehlung für ein wirklich gutes und angenehmes Deo) und ich habe jetzt im Sommer immer einen feuchten Waschlappen in einem verschließbaren Gefrierbeutel und ein kleines Deo in der Handtasche dabei. Dann kann ich zwischendurch immer mal die Waschräume aufsuchen und mich ein bisschen frischmachen. Seitdem fühle ich mich richtig sicher, gerade jetzt im Sommer und wenn ich oft mit Kunden zu tun habe“

Vielleicht bieten Sie Ihrer Kollegin an, ihr eine Dose von dem empfohlenen Deo „zum Ausprobieren“ mitzubringen. Die überreichen Sie ihr natürlich ebenso diskret, am besten zusammen mit einem leeren Gefrierbeutel (diese Zip-Bags, die es auch auf Flughäfen für mitgeführte Flüssigkeiten und Cremes etc. zu kaufen gibt)

Wenn Sie dann einige Tage später noch einmal nachfragen, ob es „funktioniert“, bzw. Ihrer Kollegin im Erfolgsfall eine positive Rückmeldung geben, wird das ganze Paket rund und positiv. Vielleicht vereinbaren Sie auch, sich künftig gegenseitig Feedback zu geben und geruchstechnisch ein wenig auf den anderen acht zu geben. […]

Kennen Sie eine solche Situation?

Wie haben Sie gehandelt oder reagiert? Schreiben Sie einen Kommentar zu diesem Artikel.

Wie sage ich meinem Kollegen, dass er nach Schweiß riecht?

Es wird Sommer in Deutschland.

Die Temperatur steigt und mit ihr die olfaktorischen Begleiterscheinungen des unklimatisierten Arbeitstages.
Ihr Kollege riecht regelmäßig nach Schweiß und seine Geruchsempfindlichkeit ist anscheinend nicht ausreichend trainiert, um es selber zu merken?

Sollen Sie es ihm sagen? Und wenn ja, wie?

Hier ist der Plan:

Schweißgeruch Kollege

© Spfotocz | Dreamstime.com

Alles hängt zunächst einmal davon ab, wie vertraut Sie mit Ihrem Kollegen sind. Wenn Sie sich gut kennen und auch sonst Gespräche über den rein beruflichen Horizont hinaus führen, spricht nichts dagegen, ihn auf das Thema anzusprechen.
Aber bitte:

Seien Sie sensibel.

Ihn eines Morgens anonym mit dem Rundum-Sorglos-Paket von Douglas auf seinem Schreibtisch zu überraschen, ist ganz klar der falsche Weg. Das mag gut gemeint sein, nur wir wissen alle:
Gut gemeint ist das genaue Gegenteil von gut gemacht!

Was wird er denken, wenn ihn Duschgel, Seife, Waschlappen, Deo und Erfrischungstücher in Cellophan und Schleifchen drapiert auf seinem Tisch erwarten?
Natürlich ist es ihm extrem unangenehm. Er weiß nicht, von wem die „Aufmerksamkeit“ stammt, ob vielleicht alle Kollegen schon über ihn reden und wie er darauf reagieren soll.
Gegenfrage: Wie würden Sie sich in dieser Situation fühlen? Sehen Sie …
Deswegen sprechen Sie ihn am besten diskret, also unter vier Ohren, darauf an. Vielleicht kurz vor Feierabend, dann hat er nicht das Gefühl, dass er es noch Stunden mit dem Wissen aushalten muss, bis er eine Lösung herbeiführen kann.

So, und wie …?

Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Zeigen Sie sich solidarisch. Vielleicht beichten Sie ihm, dass Sie vor Kurzem in einer ähnlichen Situation waren und von einer anderen Kollegin darauf angesprochen wurden. Natürlich war es Ihnen im ersten Moment peinlich, waren dann aber heilfroh, es zu erfahren.
Und Sie sollten nicht damit beginnen, dass er „ständig“ oder „immer“ nach Schweiß riecht. Wesentlich angenehmer für ihn ist, wenn Sie sagen, dass es Ihnen „eben gerade aufgefallen“ sei.
Wenn Sie dann noch berichten, dass dieses oder jenes bei Ihnen selber sehr geholfen hat (was man gegen Schweißgeruch tun kann, finden Sie bei Google) und dass Ihnen danach wesentlich wohler war, weil Sie sich geruchsfrei deutlich sicherer gefühlt haben, geben Sie Ihrem Kollegen sogar Handlungsmöglichkeiten an die Hand.

Bieten Sie ihm abschließend an, dass er Sie jederzeit im Vertrauen nach dem aktuellen Status seiner „Ausstrahlung“ fragen kann, schaffen Sie für beide eine nachhaltige Win-Win-Situation.

Das Allerwichtigste ist: Reden Sie bitte nicht über ihn, sondern mit ihm!