Die Begrüßung – To shake or not to shake
Gebe ich zur Begüßung die Hand oder warte ich ab? Wann darf ich und wann nicht? Wer macht den ersten Schritt?
Ich finde es wunderbar, dass mich sehr häufig solche und ähnliche Fragestellungen per eMail erreichen. Zeigen sie mir doch, dass oftmals alltäglich geglaubte Situationen Unsicherheiten bergen.
Vor kurzem erreichte mich folgende Frage:
Lieber Herr Schaumann,
ich erlebe es immer wieder, dass ich z.B. jemandem die Hand geben möchte, die Person dann jedoch nicht reagiert und wartet, bis sie der Dame hinter mit die Hand gegeben hat.
Danach erst ist sie „bereit“, mich zu begrüßen. Zugegebener Maßen hätte ich warten können, manchmal scheint mir das dann aber zu langatmig und holperig. Jedenfalls kommt sich die Person dann immer ganz besonders höflich vor.
Ich empfinde das jedoch eher als negativ, zumindest für mich. Darf/sollte die Person/ich so reagieren? […]
Meine Antwort:
Lieber Herr F.,
ja, diese Situation ist ein Klassiker.
Und besonders die Zeitgenossen, die dann mit einem „Zuerst die Dame!“ an einem vorbeigreifen, empfinden sich meist als außerordentlich stilvoll. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.
Eine zum Gruß ausgestreckte Hand auszuschlagen (und sei es nur für den Moment) war vor einigen Donnerstagen noch ein Grund, sich mit dem Kontrahenten kurz vor dem Morgengrauen an der Friedhofsmauer zu treffen. Mit oder ohne Sekundanten …
Persönlich versuche ich solche Situation dadurch zu vermeiden, indem ich meine Frau einen Schritt vor mir bei der anderen Person ankommen lasse. Dadurch gibt es kein Handgemenge und beide haben das Gefühl, alles richtig zu machen.
Grundsätzlich sollte man eine gereichte Hand auch annehmen. Selbst wenn es gegen die strenge Etikette verstößt.
Menschen sind immer wichtiger als Regeln, nur wissen das manche Zeitgenossen noch nicht …
Herzliche Grüße,
Jan Schaumann
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