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Dresscode auf schweizerisch

UBS installiert Bekleidungsvorschriften

Banken genießen derzeit nicht unbedingt das, was man gemeinhin unter einem guten Image versteht.
Das schweizer Geldinstitut UBS hat sich nun die Aufgabe gestellt, genau das zu ändern. Und da Schönheit bekanntlich von innen kommt, beginnen die Eidgenossen auch dort, genauer: bei den eigenen Mitarbeitern. Dass man sich dabei zunächst auf Äußerlichkeiten konzentriert, mindert nicht die Motivation zur Veränderung.

„Wir werden nicht ruhen“ lautet der ausgerufene Slogan der Kampagne.

In einem 44-seitigen Dokument gibt UBS seinen Mitarbeitern detaillierte Richtlinien an die Hand, die deren äußeres Erscheinungsbild bis in kleinste Einzelheiten optimieren sollen.

Dresscode UBSSo sollen Frauen grundsätzlich nur hautfarbene Unterwäsche aus Microfaser (Baumwolle knittere zu sehr) zur obligatorischen Bluse tragen und der Rock hat 50 mm oberhalb der Kniemitte zu enden.
Der männliche Fuß steckt ausschließlich in schwarzen Strümpfen ohne Muster und der Körper darüber in einem einfarbigen Anzug in anthrazit, dunkelblau oder schwarz.
Während der Anzug täglich gewechselt und regelmäßig gereinigt werden soll, begnügen sich die Vordenker bei der Frisurenfrage mit einem monatlichen Besuch beim Friseur.

Im Gegensatz zum Konto darf ein am Körper getragenes Portemonnaie nicht zu prall gefüllt sein, damit keine unschönen oder irritierenden Beulen unter der Kleidung entstehen.

Derzeit wird die Umsetzung des Regelwerks zunächst in fünf Filialen getestet, bevor es zur flächendeckenden Vorschrift wird. Die UBS lässt jedoch verlauten, dass es weniger darum geht, strikte Vorgaben zu machen als eher den Mitarbeitern Tipps und Tricks zum gepflegten Erscheinungsbild zu geben.

Das komplette Dokument in französischer Sprache gibt es auf der Seite der Zeitung „Le Temps“ zum Herunterladen.


Die 10 besten Stücke des Gentleman (1)

Der Gentleman. Ein Mann von Welt.

Ihm kommt es auf die Details an.

Der Anzug

© Dreamstime.com

Kleine Dinge, sorgfältig zusammengestellt zu einem stilvollen Gesamtbild, das oft erst auf den zweiten Blick seine Wirkung entfaltet. Gewollt und gekonnt.
Einen stilvollen Gentleman von Lotto-Lothar auf der Straße zu unterscheiden, fällt nicht schwer. Der eine möchte auf den ersten Blick zu erkennen sein, für den anderen bedarf es eines geschulten Auges.

Nur, was macht den Unterschied aus? Was ist am Gentleman so „gentle“? Wo liegt das Geheimnis des Stils?
In 10 Teilen wage ich die Betrachtung eines stilvoll gekleideten Herrn und den feinen Unterschied zwischen „gewollt“ und „gekonnt“.

Teil 1: Der Anzug

Bunt ist für die anderen.
Den klassischen Business-Anzug trägt der Gentleman in dunkelblau oder dunkelgrau. Als Ein-Reiher mit Weste oder als Zwei-Reiher.
Beide leicht tailliert und mit Seitenschlitzen. Nicht nur wegen des netteren Anblicks von hinten.

Anstelle der möglichst schnell und ohne großen Aufwand gefertigten Konfektionsware sind die individuellen Maße des stilvollen Trägers selbiges der Dinge. Beim Maßanzug kommt dann auch das zum Tragen, was den Gentleman ausmacht – understatement. Sichtbare Labels sind das Gegenteil von Stil.

Die Feinheiten
Das farbige Innenfutter, pikierte und nicht geklebte Einlage, von Hand genähte Knopflöcher und durchgeknöpfte Manschetten.
Das ist wie – mit dem Aston Martin auf der Avus 80 km/h fahren. Man könnte wenn man wollte, nur jedem zeigen muss man es nicht …
Was der Gentleman mit dem exzellenten Material des Anzugs nach außen zeigt, macht andere Dinge wiederum unsichtbar. Knitterfalten zum Beispiel.

Und innen, unsichtbar für Lotto-Lothar und die anderen? Pures Wohlfühlen. Genau abgestimmte Ärmelausschnitte, geschickt kaschierte Problemzonen und Hosenbeine, die das Herrenbein elegant umschmeicheln.

Der Preis
Das Ganze hat natürlich seinen Preis, doch den ist ein solch edles Stück seinem Träger wert.
Ab knapp 1.000 Euro geht es los und mit den edelsten Stoffen aus dem Hause Loro Piana, Vicuña zum Beispiel, ist auch bei 20.000 Euro noch nicht Schluss …
Für den Einstieg geht es natürlich auch günstiger. Ordentlich verarbeitete Stoffe von Cerruti oder Scabal sind auch von den bekannten Maßkonfektionären im beruflichen Alltag durchaus trag- und vorzeigbar.
Die Preisspanne für einen Zweiteiler liegt hier bei ca. 500 bis 900 Euro.

Wenn Sie an stilvoller Kleidung interessiert sind, finden Sie auf der Stiltrainer-Website Informationen und spezielle Seminare zu dem Thema.

Benimm-Trends und Tischmanieren

Was ziehe ich an, wie verhalte ich mich beim eleganten Dinner?
Wie benehme ich mich bei Treffen mit beruflichen Vorgesetzten oder Ranghöheren?

Gemeinsam mit AFPTV habe ich einmal auf die aktuellen Benimm-Trends geblickt. Schauen Sie sich hier das Ergebnis als Video an:

Der Ausschnitt

In einigen meiner Seminare erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Thema Geschäftskleidung eine Art „Wunschliste“, wie ein potentieller Kunde oder Geschäftspartner sich das äußere Erscheinungsbild seines Gegenübers vorstellt.

Neben einer oft detaillierten Kleiderordnung entwickelt sich häufig ein intensiver Diskurs darüber, was „ok“ ist und was nicht.

Der Ausschnitt

© Miamiamia | Dreamstime.com

Bei der Frage nach der Tiefe der Einsichten in das weibliche Dekolleté scheiden sich die Geister. Und zwar nicht unbedingt in männliche und weibliche Geister, wie man annehmen könnte.
Die einen sagen, dass für den ersten Eindruck (der potentielle Kunde steht eben noch nicht auf der Liste der Weihnachtskarten) möglichst seriös sein sollte. Die anderen argumentieren, dass eine maßvolle Offenheit auch verkaufsfördernd sein könne.

So interessant für den einen oder anderen gewisse Einblicke auch sein können, so gut das tiefe Dekolleté auch zum Outfit passen möge, eines ist es mit Sicherheit nicht – nachhaltig seriös.

Es gibt eine grobe Faustregel für die Tiefe des Ausschnitts: Der Ausschnitt endet dort, wo die Achselhöhlen beginnen.
Natürlich ist diese Regel (wie sämtliche anderen auch) immer individuell interpretierbar. Es gibt eben Damen mit höheren und solche mit tieferen Achselhöhlen …

Welche Kleidung im Beruf?

Lassen wir uns ein wenig von Bildern unserer Vorstellung leiten: Wie stellen wir uns den Klempner vor, der die Heizung repariert? Wie den Bäcker? Die Krankenschwester? Den Berater einer Bank?

Bundesarchiv, Bild 183-2005-0712-524 / CC-BY-SA

Klempner | © Bundesarchiv, Bild 183-2005-0712-524 / CC-BY-SA

Wenn wir uns in die Erwartungen unserer Kunden oder Geschäftspartner und die damit verbundenen Empfindungen versetzen, wird schnell klar, welche Garderobe angemessen ist.
Abgesehen von Branchen, in denen es in Bezug auf die Kleidung etwas legerer zugeht (Werbung, Medien, Kultur, etc.), gibt es eine grobe Unterscheidung zwischen drei Kategorien:

Die hochoffizielle Geschäftskleidung

  • Sie: Klassisches, dunkles Kostüm und Bluse oder Kleid (Saumlänge: Knie umspielend) mit passender Jacke, Strumpfhose und dunkle, geschlossene Schuhe mit harter Sohle.
  • Er: Dunkelgrauer oder dunkelblauer Anzug mit Weste, mit oder ohne dezente Nadelstreifen, weißes Hemd und klassische Seidenkrawatte, mindestens wadenlange Strümpfe, schwarze Schuhe (Oxford) mit harter Sohle.

Die halboffizielle Geschäftskleidung

  • Sie: Kostüm, Kleid mit Jacke, klassischer Hosenanzug, Kombination. Auch „freundlichere“ Farben (Achtung: Signalwirkung!). Strumpfhose und (meist zumindest vorne geschlossene) Schuhe mit harter Sohle.
  • Er: Zwei- oder dreiteiliger Anzug, Kombination in dezenten Farben und Mustern. Weißes oder dezent getöntes Hemd mit verschiedenen Kragenformen, klassische Krawatte sowie mindestens wadenlange Strümpfe und dunkle Schuhe mit harter Sohle.

Die „entspannte“ Geschäftskleidung

  • Sie: Kombination (wenn Rock: Knie umspielend), Jeans (dunkel, sehr gepflegt und gebügelt), Bluse oder wertiges Shirt, evtl. Jacke, geschlossene Schuhe (mind. vorne) mit harter Sohle
  • Er: Anzug oder Kombination, Jeans (dunkel, sehr gepflegt und gebügelt), Hemd, im Sommer auch Polo-Shirt, evtl. Sakko, gepflegte Schuhe mit harter Sohle