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Wie sage ich meinem Kollegen, dass er nach Schweiß riecht?

Es wird Sommer in Deutschland.

Die Temperatur steigt und mit ihr die olfaktorischen Begleiterscheinungen des unklimatisierten Arbeitstages.
Ihr Kollege riecht regelmäßig nach Schweiß und seine Geruchsempfindlichkeit ist anscheinend nicht ausreichend trainiert, um es selber zu merken?

Sollen Sie es ihm sagen? Und wenn ja, wie?

Hier ist der Plan:

Schweißgeruch Kollege

© Spfotocz | Dreamstime.com

Alles hängt zunächst einmal davon ab, wie vertraut Sie mit Ihrem Kollegen sind. Wenn Sie sich gut kennen und auch sonst Gespräche über den rein beruflichen Horizont hinaus führen, spricht nichts dagegen, ihn auf das Thema anzusprechen.
Aber bitte:

Seien Sie sensibel.

Ihn eines Morgens anonym mit dem Rundum-Sorglos-Paket von Douglas auf seinem Schreibtisch zu überraschen, ist ganz klar der falsche Weg. Das mag gut gemeint sein, nur wir wissen alle:
Gut gemeint ist das genaue Gegenteil von gut gemacht!

Was wird er denken, wenn ihn Duschgel, Seife, Waschlappen, Deo und Erfrischungstücher in Cellophan und Schleifchen drapiert auf seinem Tisch erwarten?
Natürlich ist es ihm extrem unangenehm. Er weiß nicht, von wem die „Aufmerksamkeit“ stammt, ob vielleicht alle Kollegen schon über ihn reden und wie er darauf reagieren soll.
Gegenfrage: Wie würden Sie sich in dieser Situation fühlen? Sehen Sie …
Deswegen sprechen Sie ihn am besten diskret, also unter vier Ohren, darauf an. Vielleicht kurz vor Feierabend, dann hat er nicht das Gefühl, dass er es noch Stunden mit dem Wissen aushalten muss, bis er eine Lösung herbeiführen kann.

So, und wie …?

Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Zeigen Sie sich solidarisch. Vielleicht beichten Sie ihm, dass Sie vor Kurzem in einer ähnlichen Situation waren und von einer anderen Kollegin darauf angesprochen wurden. Natürlich war es Ihnen im ersten Moment peinlich, waren dann aber heilfroh, es zu erfahren.
Und Sie sollten nicht damit beginnen, dass er „ständig“ oder „immer“ nach Schweiß riecht. Wesentlich angenehmer für ihn ist, wenn Sie sagen, dass es Ihnen „eben gerade aufgefallen“ sei.
Wenn Sie dann noch berichten, dass dieses oder jenes bei Ihnen selber sehr geholfen hat (was man gegen Schweißgeruch tun kann, finden Sie bei Google) und dass Ihnen danach wesentlich wohler war, weil Sie sich geruchsfrei deutlich sicherer gefühlt haben, geben Sie Ihrem Kollegen sogar Handlungsmöglichkeiten an die Hand.

Bieten Sie ihm abschließend an, dass er Sie jederzeit im Vertrauen nach dem aktuellen Status seiner „Ausstrahlung“ fragen kann, schaffen Sie für beide eine nachhaltige Win-Win-Situation.

Das Allerwichtigste ist: Reden Sie bitte nicht über ihn, sondern mit ihm!