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Der Ausschnitt

In einigen meiner Seminare erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Thema Geschäftskleidung eine Art „Wunschliste“, wie ein potentieller Kunde oder Geschäftspartner sich das äußere Erscheinungsbild seines Gegenübers vorstellt.

Neben einer oft detaillierten Kleiderordnung entwickelt sich häufig ein intensiver Diskurs darüber, was „ok“ ist und was nicht.

Der Ausschnitt

© Miamiamia | Dreamstime.com

Bei der Frage nach der Tiefe der Einsichten in das weibliche Dekolleté scheiden sich die Geister. Und zwar nicht unbedingt in männliche und weibliche Geister, wie man annehmen könnte.
Die einen sagen, dass für den ersten Eindruck (der potentielle Kunde steht eben noch nicht auf der Liste der Weihnachtskarten) möglichst seriös sein sollte. Die anderen argumentieren, dass eine maßvolle Offenheit auch verkaufsfördernd sein könne.

So interessant für den einen oder anderen gewisse Einblicke auch sein können, so gut das tiefe Dekolleté auch zum Outfit passen möge, eines ist es mit Sicherheit nicht – nachhaltig seriös.

Es gibt eine grobe Faustregel für die Tiefe des Ausschnitts: Der Ausschnitt endet dort, wo die Achselhöhlen beginnen.
Natürlich ist diese Regel (wie sämtliche anderen auch) immer individuell interpretierbar. Es gibt eben Damen mit höheren und solche mit tieferen Achselhöhlen …

Die Anzugjacke – Länge x Breite …

„Da wächst Du noch rein, Junge!“

Meine Herren, wenngleich viele Dinge, die unsere Mütter uns mit auf den Weg gegeben haben, ebenso wertvoll wie lebenslang gültig sind, sollten wir uns von dieser mütterlichen Weisheit rechtzeitig verabschieden: In den Sakkoärmel, der bündig mit den Fingerknöcheln abschließt, wächst kein Mann über 30 jemals mehr hinein!

Anzug

© Niderlander | Dreamstime.com

Mit dem Ärmel der männlichen Anzugjacke sollte ca. 1-2 cm über dem Ende der Hemdmanschette Schluss sein.
Im gleichen Verhältnis schaut auch der Kragen des Oberhemds aus dem hinteren Sakkokragen heraus.
Denken Sie stets daran, dass ein gutes Herrensakko an keiner Stelle die Haut berühren sollte. Auch für die Damen gilt, dass am Handgelenk sichtbare Manschetten optisch strecken und für eine vertikale, schlanke Linienführung sorgen. Unsichtbare oder kurze Ärmel und ein über dem Revers der Kostümjacke getragener Blusenkragen zieht die Linienführung des Körpers optisch in die Breite. Das sollten Sie bei der Auswahl Ihres persönlichen Stils berücksichtigen.

Das Herren-Sakko sollte in jedem Fall das männliche Gesäß bedecken, um nicht unvorteilhaft zu wirken.
Bei der Länge der weiblichen Kostümjacke gibt es mehr Spielraum. Achten Sie jedoch auch hier auf einen eventuellen Blickfang, wenn die Jacke zu kurz geschnitten ist.  Ein zweiter Spiegel und „ehrliches“ Licht wirken bei der Auswahl oft Wunder.

Sakkos mit zwei Seitenschlitzen sehen von hinten vorteilhafter aus, wenn Sie eine Hand in der Hosentasche haben. Der Mittelschlitz klafft in diesem Fall auf und legt Ihren Allerwertesten frei. Sakkos ohne Schlitz sind der Gesellschaftskleidung vorbehalten.