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Die 10 besten Stücke des Gentleman (7) – Der Schirm

Teil 7: Der Schirm

I’d like you to listen to this umbrella. (Emma Peel)

Es gibt ein Patentrezept gegen diese knisternden und raschelnden Outdoorjacken in ihren lawinensicheren Farbkombinationen, getragen über dem Geschäftsanzug im urbanen Nieselwetter.
Das Wundermittel ist schwarz, ca. 92 cm lang, von schlanker Gestalt und sehr stilvoll. Es heißt: Schirm.

Bei einsetzendem Regen aufgespannt, schützt er Haupthaar und Kleidung des Trägers und kann in Einzelfällen (auf vorherige Nachfrage selbstverständlich) sogar deutliche Nähe zu zu beschirmenden Damen herstellen.

Brigg Regenschirm

© Swaine Adeney Brigg

Im nicht-entfaltenten Zustand dient er bei trockenem Wetter zudem der Abwehr von angriffslustigen Dackeln und Unterschriftensammlern in der Fußgängerzone, dem sicher gestützten Heimweg nach einem ausgiebigen Pub-Besuch, sowie zum Angeln nach dem Haustürschlüssel unter dem Abtreter-Rost. Die bereits anfahrende Bahn sollte man damit jedoch nicht versuchen, noch einmal zum Anhalten zu bewegen.

Einen stilvollen und hochwertigen Schirm erkennt man daran, dass man die Abwesenheit von Kunststoffelementen nicht sieht, da nahezu sämtliche Gestellteile vom blickdichten Gewebe ummantelt sind. Außerdem ist das Herz des Schirms, der Stock, aus Holz und nicht aus Metall.
Dass keinerlei Werbeaufdrucke von Lebensversicherungen oder Automobilherstellern sichtbar sind versteht sich wohl von selbst …

Die Schirme schlechthin gibt es übrigens bei Swaine Adeney Brigg in London (wo auch sonst).

Also beim nächsten Regentag: Schirm aufgespannt, Charme (wie immer) mit dabei und – Melone geschützt …